Brief an Walter Hellmich


2. Februar 2006 HBM hatte entgegen der Vorlage der Stadtverwaltung, die aufgrund schwer nachzuvollziehender Kriterien das Projekt von Walter Hellmich auf Platz 1 sah, den "Zuschlag" zum Stadionbau erhalten. Diese Entscheidung, so logisch und nachvollziehbar sie auch (für uns) war, barg ein formelles Klagepotential der unterlegenen Bieter. Später stellte sich heraus, daß das Hellmich Projekt die Minimalanforderung der Ausschreibung in Punkto pünktlicher Abgabe nicht erfüllt hatte
Trotz allem haben wir versucht, da wir mehrmals mit Walter Hellmich Gespräche führen konnten, an ihn zu appellieren, daß er auf eine verhandlungsverzögernde Klage gegen den Stadratsbeschluß verzichten möge.


Offener Brief der Faninitiative „Pro RHS “ an Walter Hellmich zum Fortgang des Projektes „Ersatzneubau des Rudolf-Harbig-Stadion“

Sehr geehrter Herr Hellmich,

nochmals herzlichen Dank für die Teilnahme an unserer Informationsveranstaltung zu Ihrem Stadionprojekt am 07.11.2005, sowie Ihre Bemühungen auf unsere Fragen und die Wünsche der Dynamofans einzugehen.

Am 05. Januar 2006 hat sich der Dresdner Stadtrat bekanntlich entschieden, trotz hervorragender Platzierung Ihres Projektes, mit einem anderen Investor die ersten Verhandlungen aufzunehmen, obwohl auch Ihr Angebot sehr gut geeignet gewesen wäre, eine moderne Spielstätte in Dresden zu schaffen. Dennoch ist aus unserer Sicht dieser Stadtratsbeschluß als bedeutender Schritt in Richtung einer neuen Fußballarena zu werten.

Ungeachtet der aktuellen sportlichen Situation ist der Neubau eines Stadions eine wichtige Voraussetzung für die weitere positive Entwicklung unseres Vereins. Die derzeitigen Verhältnisse im Rudolf-Harbig-Stadion sind einfach nicht professionell, was auch die Spielabsagen der letzten Wochen bestätigen. Abhilfe ist schnell zu schaffen - wir hoffen auf einen Baubeginn noch in diesem Jahr! Ein reibungsloser Fortgang der Verhandlungen bis hin zum Baustart ist nicht nur aus Gründen der Lizenzerteilung notwendig, sondern befördert die Aufbruchsstimmung bei Sportlern, Fans, Mitgliedern, Gremien, Sponsoren und im Umfeld unseres Vereins.

Wir möchten Sie deshalb im Interesse aller Dynamo-Fans bitten, auf rechtliche Schritte gegen das durchgeführte Ausschreibungsverfahren, und darin beinhaltend die Entscheidung des Dresdner Stadtrates, zu verzichten. Niemand besser als Sie, welcher als Präsident selbst einen Bundesligaverein leitet und um dessen Probleme und die Wünsche der Fans bestens Bescheid weiß, kann einschätzen, was jede Verzögerung für den Fortgang des Bauvorhabens Rudolf-Harbig-Stadion für Dresden bedeuten wird!

Dazu sollte für Sie, bedenkt man Ihre erfolgversprechenden Stadionprojekte u.a. in Santos (Brasilien) oder Halle/Sa. und auch die in Planung befindlichen Sporthallen in Magdeburg und Weißwasser, der mögliche Ausfall des Dresdner Projektes ganz sicher zu verschmerzen sein! „Duisburg gegen Dresden“ darf auch weiterhin nur als sportliche Auseinandersetzung auf dem grünen Rasen stattfinden, mit einem fairen Sieger und Verlierer, aber kein Hinweis auf ein anhängiges Gerichtsverfahren sein. Wir hoffen dazu auf Ihr Verständnis!

Mit dynamischen Grüßen


Faninitiative Pro RHS „Rettet unser Dynamostadion“:

Dresden, den 30. Januar 2006